Gelderziehung – was ein Kind wann über Geld gelernt haben kann (und soll!)

„Über Geld spricht man nicht!“

Ich finde, du solltest das mit deinem Kind doch tun – schließlich ist Geld in unserer Konsumgesellschaft fast allgegenwärtig. Und gut mit seinem Geld umgehen zu können, ist enorm wichtig fürs künftige Erwachsenenleben.

Deshalb möchte ich heute vor allem die Ziele einer sinnvollen Gelderziehung unter die Lupe nehmen, was Kinder wann über Geld lernen können und wie wir das am besten mit ihnen gemeinsam machen.

Darum gehts hier:
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    Gelderziehung – Kinder bis 6 Jahre:

    Ziel: Kinder sollten die grundsätzliche Erfahrung gemacht haben, dass Dinge einen Wert haben – aber auch, dass es Dinge gibt, die man nicht mit Geld kaufen kann wie Liebe, Ehrlichkeit und Freundschaft.

    Kleiner Exkurs:   Ist Liebe wichtiger als Geld?

    Ich warne hier davor, Kinder die Botschaft „Liebe ist wichtiger als Geld“ vermitteln zu wollen – Liebe und Geld sind zwei grundverschiedene Dinge, die nicht in ihrer Wichtigkeit vergleichbar sind!

    Es gibt Situationen, da ist das eine wichtiger und dann welche, wo das andere wichtiger sein wird. Wer das anders sieht, soll mal probieren seine Heizkostenrechnung mit Liebe zu bezahlen …

    Wie begleiten wie unsere Kids zu diesem Ziel?

    • Erste kleine Einkäufe selber tätigen - das kann zum Beispiel im Freibad sein, wo du dem Kind eine Münze in die Hand drückst und es darf sich sein Eis selber holen
    • Teilhabe beim Familieneinkauf: lass es mitmachen beim Einkaufsliste schreiben und Preise im Supermarkt vergleichen (was kostet der einzelne Schokoriegel an der Kassa und wie viel die Fünferpackung?)
    • Bilderbuch über Geld und Wirtschaft aus der Wieso? Weshalb? Warum?-Reihe* – spannenderweise gibt es nur wenige Kinderbücher über Geld, aber dieses finde ich recht fein, um mit deinem Kind ins Gespräch zu kommen (klassisches Vorlesebuch ist es aber nicht  ? )
    • sich Wünsche selber erfüllen - und zwar wie folgt:

    Wir kennen alle die wunderbaren Versuchungen für Kinder, mit denen uns die Spielwarenindustrie beglückt … nein, du bist keine schlechte Mama, wenn du nicht alles sofort kaufst, was Junior haben möchte!

    Dein Kind darf sich das tolle Spielzeug aber natürlich gerne selber ersparen, dazu musst du ihm den Wert aber „begreifbar“ machen und das im wahrsten Sinn des Wortes.
    Ihr könnt ein Foto oder eine Zeichnung des Wunsches hernehmen und daneben mit echten Münzen als Schablone den Preis aufmalen. Pro Euro ein kleiner leerer Kreis.

    Dann wird in der Sparbüchse nachgeschaut, wie viel denn darin ist. Vorhandene Euro werden auf unserer Zeichnung ausgemalt. Wann immer dann das Kind einen Euro von der Oma zugesteckt bekommt, kann es ihn in seine Sparbüchse stecken und auf der Wunschzeichnung ausmalen.

    Sind alle Münzen ausgemalt, geht es ans Wunsch verwirklichen. Manchmal zeigt sich innerhalb der Sparzeit aber auch, dass der Wunsch doch gar nicht soooo dringend ist – auch eine wertvolle Lernerfahrung, dass dieses heftige „Unbedingt-haben-wollen“-Gefühl oft schon recht bald wieder vorbei ist.

    Gelderziehung – Kinder von 6-12 Jahren:

    Ziel: erstes wirtschaften lernen - bezogen auf den Zeitraum einer Woche, ein ganzes Monat wäre für einen Volksschüler noch nicht überblickbar

    Wie begleiten wie unsere Kids zu diesem Ziel?

    Das Mittel der Wahl heißt nun Taschengeld

    Wie schon erwähnt ist es wichtig, es in diesem Alter noch wöchentlich auszuzahlen – am besten, in mehreren, kleineren Münzen. Das sieht mehr aus und lässt sich auch leichter für verschiedene Spar- und Ausgebziele aufteilen.

    Taschengeld ist eine Bringschuld der Eltern - unser Ziel ist ja unseren Kindern einen verantwortungsvollen Umgang mit Geld beizubringen. Da ist auch unser Vorbild wichtig, dass wir es pünktlich und ordentlich auszahlen! Mach dir am besten eine sich wiederholende Notiz in deinen Kalender.

    Hilfreich ist es auch mit dem Kind ein Haushaltsbuch zu führen, in dem ganz simpel alle Einnahmen und Ausgaben notiert werden. So ist jederzeit ein guter Überblick gegeben.

    Ganz wichtig beim Taschengeld ist, dass Kinder es ausgeben dürfen, wofür sie wollen. Als Mama stehst du maximal beratend zur Seite.

    Das führt wahrscheinlich auch zu dem einen oder anderen Fehlkauf und Enttäuschungen, die aber wiederum sehr wichtige Lernerfahrungen sind! Und natürlich stehst du dann tröstend zur Seite und verkneifst dir das „Das hab ich dir doch vorher schon gesagt!“

    Natürlich kannst du auch ganz allgemein einmal mit deinem Kind überlegen, wofür es sein Geld denn ausgeben möchte:

    • Gibt es Wünsche, die erfüllt werden möchten?
    • Wie viel soll für spontane Ausgaben zur Verfügung stehen?
    • Ev. Wird etwas für kleine Geschenke an Freunde gespart?
    • Oder mal etwas für einen guten Zweck gespendet?

    Dann empfiehlt es sich durchaus, das Geld für die unterschiedlichen Zwecke auch voneinander getrennt aufzubewahren – vielleicht in einzelnen beschrifteten Marmeladegläsern.

    Aus der Schweiz kommt ein extra dafür entwickeltes mehrfach prämiertes Sparschwein.

    Kinder-Cash-Schweinchen

    Es ist bunt, aber durchsichtig mit vier Abteilungen für die unterschiedlichen Sparziele - auch eines für "Gute Taten".
    So sieht das Kind, dass Geld mehr wird und auch wieder weniger. Für die Eltern gibt es dazu eine Begleitbroschüre für den Einsatz im Alltag.

    Daniel Wehrli, der Entwickler des Kindercash-Sparschweins, hat für meine Leserinnen sogar ein Extra-Angebot: mit dem Gutscheincode VeraR-10 (bitte genauso eingeben) bekommst du das Sparschein um 10% günstiger.

    Vielleicht wär das ja auch gleich ein feines Weihnachtsgeschenk ?

    Hier kannst du es bestellen: https://shop.kinder-cash.com/ - der Gutschein-Code VeraR-10 ist gültig bis 30.11.2018 - verschickt wird in der ganzen EU!

    Gelderziehung - über 12 Jahren:

    Ziel: wirtschaften lernen - bezogen auf den Zeitraum eines Monats

    Wie begleiten wie unsere Kids zu diesem Ziel?

    In diesem Alter können wir schon ein gewisses abstraktes Verständnis von Geld zu erwarten. Jetzt kann auch ein Jugendkonto eröffnet werden und die wöchentliche Auszahlung in Münzen auf eine monatliche Überweisung umgestellt werden. Aus dem Haushaltsbuch wird dann der Kontoauszug.

    Zur Aufbesserung des Taschengeldes können jetzt auch kleine bezahlte Arbeiten dienen. Das empfehle ich aber nicht im eigenen Haushalt, hier geht es um Kooperation in der Familie – schließlich zahlt uns ja auch keiner etwas fürs Staubsaugen.

    Aber vielleicht braucht der Nachbarn einen Katzensitter während des Urlaubs oder es kann Nachhilfe gegeben werden, womit auch gleich bewiesen wäre, dass Lernen sich auszahlt!

    Wie hoch soll das Taschengeld sein?

    Faustregel: 30 – 80 Cent pro Lebensjahr/Woche

    Je nach Familieneinkommen, Anzahl der Geschwister und ob darin auch Ausgaben wie zum Beispiel das Essen für die Freistunden bei Nachmittagsunterricht bestritten werden muss

    Jetzt mag dein 15jähriger Teenager argumentieren (und höchstwahrscheinlich wird er das tun), dass ja 18- 48 Euro pro Monat ein absolut lächerlicher Betrag sind und alle anderen ja sooo viel mehr bekommen.

    Aber nochmal: Taschengeld ist nicht für nötige Ausgaben, sondern für das, was Spaß macht!

    Hilfreich dazu ist mal folgende Überlegung, gerne in Gemeinschaft mit deinem Kind: Nimm dein Familieneinkommen her und ziehe alles ab, was du monatlich ausgeben musst – Miete, Heizung, Strom, Auto, Kleidung, Essen, Schule, Friseur, Handy(s), …

    Wie viel Geld bleibt dir tatsächlich über, das du einfach so ausgeben kannst?

    Rein aus Spaß an der Freude, weil du gerade Lust hast? Ganz ehrlich, das ist bei mir auch oft genug ein relativ lächerlicher Betrag ….

    Warum ich es so wichtig finde, dass das Taschengeld nicht zu hoch ausfällt: schließlich soll wirtschaften gelernt werden und nicht ausgeben!!!!

    Dein Kind wirft dir vor, dass du es nicht liebst, wenn du ihm bloß „soooo wenig Taschengeld“ gibst?

    Dann erinnere es gerne nochmal an die Lernerfahrung aus dem Kleinkindalter: es gibt Dinge, die man mit Geld nicht kaufen kann …. und umgekehrt kann man sich auch nicht die Liebe seines Kindes kaufen, bloß weil man es mit Geld überhäuft!

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