Warum du deinem Schulkind Taschengeld geben solltest

Der Schulstart ist eine gute Gelegenheit Taschengeld einzuführen, damit können Kinder ersten Umgang mit Geld üben und ihre neue Selbstständigkeit in einem festgesteckten Rahmen auskosten.

Was du beim Thema Taschengeld bedenken solltest und welche Regeln sinnvoll sind, darum geht es in diesem Artikel.

Wichtig: Taschengeld ist eine glasklare Vereinbarung zwischen dir und deinem Kind ist und keine Bezahlung für eine geleistete Arbeit (wie Mithilfe im Haushalt) ist und auch kein Erziehungsmittel (= Entzug als Strafe für unliebsames Verhalten) sein darf!

Darum gehts hier:
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    Warum also Taschengeld?

    Taschengeld ist da, um sich erste, eigene Wünsche zu erfüllen. Wieder ein Schritt weiter in Richtung Welt der Großen, wieder ein wesentlicher Schritt in Richtung Selbstständigkeit und Selbstwirksamkeit.

    Das Kind lernt durch sein Taschengeld

    • mal auch abwarten und auf etwas sparen
    • Prioritäten setzen und eigene Ziele erreichen
    • spontane Wünsche von echten Bedürfnissen unterscheiden
    • sich das vorhandene Geld einteilen
    • den finanziellen Wert von Dingen einschätzen
    • kritisches Konsumdenken
    • und – welch feiner Nebenaspekt - sie üben Rechnen ;-)

    Natürlich braucht das immer auch deine Begleitung und du wirst sehen, wie viel da besprochen werden kann und muss.

    Ein tolles Beispiel ist für mich immer die berühmte „Quengelware“ bei der Supermarktkassa. Vergleiche mal mit deinem Kind, was so ein einzelner Schokoriegel oder Kaugummi bei der Kassa kostet und wieviel im Zehnerpack im normalen Regal … du wirst nie wieder an der Kasse diskutieren müssen und aus deinem Kind ist ein kritischer Konsument geworden!

    In Summe wird der wichtigste Lerneffekt wohl ganz simpel der sein:

    Gib nicht mehr Geld aus als du einnimmst!

    Wie wichtig das ist zeigen die Zahlen der Schuldnerberatung!

    Dass es bereits so viele verschuldete junge Menschen gibt, liegt sicher auch an den Verlockungen der Werbung, die ja oft schon stark auch auf kleine Kinder abzielt.

    Dein Kind wird wahrscheinlich auch Fehlkäufe tätigen und damit unzufrieden sein, das ist ein Lernprozess, unsere Konsumgesellschaft schafft nun mal Lust und Frust! Da gilt es dann dem Kind in seinem Frust zur Seite zu stehen und zu besprechen, was es beim nächsten Einkauf anders planen könnte.

    Taschengeld: 3 Grundregeln, damit es gut funktioniert

    1. Taschengeld kann frei verwendet werden

    Das Kind darf über sein Taschengeld frei verfügen. Es wäre unfair, dann zu sagen „Nein, Süßigkeiten darfst du davon aber nicht kaufen!“ Selbstverständlich darf es nichts kaufen, was es gefährden könnte, wie Alkohol oder Knallkörper (das darf aber ohnehin erst ab einer gewissen Altersgrenze verkauft werden!)

    Selbstverständlich kannst du bei Käufen aber beratend zur Seite stehen.

    2. Taschengeld ist nicht für Grundbedürfnisse da

    Taschengeld sollte nicht für Kleidung, Schulsachen oder Lebensmittel ausgegeben werden (müssen), die notwendig sind. Braucht dein Kind Geld, um in der Schule das Mittagessen zu bezahlen, so gibt es dafür extra Essens-Geld.

    Ausnahme: wenn das Kind absichtlich etwas kaputt gemacht hat, kann man darüber nachdenken, ob es einen Teil des Schadens vom Taschengeld ersetzt.

    3. Keinen Vorschuss geben

    Wenn das Taschengeld aus ist, ist es aus und es muss auf den nächsten Auszahlungstermin gewartet werden. Sonst stellt sich der erwünschte Lerneffekt „Damit muss ich auskommen“ nicht ein.

    Selbstverständlich kann ich als Mama mal unterwegs etwas auslegen, wenn das Kind seine Taschengeldbörse nicht dabei hat und dann zu Hause mit ihm abrechnen.

    Taschengeld: Wie viel in welchem Alter?

    Die Höhe spielt gar nicht die große Rolle, vielleicht einmal mit 1 € pro Woche beginnen. Lieber klein anfangen und dann sukzessive erhöhen. Wichtig ist vor allem, dass das Taschengeld pünktlich und verlässlich ausgezahlt wird.

    Eine Tabelle mit Richtwerten für die Höhe des Taschengeldes findest du auch hier

    Natürlich richtet sich die Höhe des Taschengeldes auch nach der Familiensituation.

    Kläre bei der Gelegenheit auch gleich, was mit größeren Geldgeschenken von Verwandten passiert – bis zu welchem Betrag dürfen die zum Taschengeld wandern und wann geht das Geld in die Sparbüchse oder aufs Sparbuch?

    Taschengeld: Wann und wie auszahlen?

    Für Kinder im Volksschulalter empfiehlt sich die wöchentliche Auszahlung Der Zeitraum eines Monats ist für sie noch schwer überblickbar und das kann dann ziemlich frustrierend sein, wenn man mal einen Fehlkauf getan hat und dann lange drei Wochen bis zur nächsten Auszahlung warten muss.

    Am besten vereinbarst du mit deinem Kind einen fixen Auszahlungstermin. Das kann zum Beispiel jeden Freitag nach der Schule sein, wenn vielleicht am Samstag der Familieneinkaufstag ist und somit sich eine Gelegenheit zum Geld ausgeben ergibt.

    Bei uns hat sich auch eine „Mini-Buchhaltung“ sehr bewährt. Wir haben einen schönen Block zum Taschengeldheft erklärt und Spalten für Datum, Einzahlung und Auszahlung hineingezeichnet. Dann wurde jede Einnahme und Ausgabe dokumentiert.

    Eingeführt habe ich diese Variante, nachdem wir einige Male auf den Auszahlungstermin vergessen hatten und nicht mehr rekonstruieren konnten, wann der letzte Taschengeldtermin jetzt wirklich war. Dank unserer Buchhaltung konnten wir das dann immer nachvollziehen und die Mädels hatten durch die Aufzeichnung auch gleich einen Überblick, wofür sie ihr Geld ausgegeben haben. Manchmal ist ja der gerade noch so wichtige und dringende Wunsch zwei Wochen später schon wieder längst vergessen ….

    Fazit:

    Es macht Sinn, Kindern den Umgang mit Geld frühzeitig beizubringen. So kann es eigene Erfahrungen im geschützten Rahmen sammeln.

    Wie handhabst du das mit dem Taschengeld?

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