Übelkeit, Müdigkeit, Sodbrennen & CO

Linderung bei Schwangerschaftsbeschwerden


Schwangerschaft ist keine Krankheit!

Aber kaum eine Frau kommt durch diese neun Monate so ganz ohne Beschwerden, deshalb möchte ich heute einige typische Begleiterscheinungen aufgreifen und erste Maßnahmen dagegen besprechen.

Dabei lasse ich auch ein paar liebe Kolleginnen zu Wort kommen – und freue mich schon sehr auf deine Tipps und Erfahrungsberichte in den Kommentaren. Schließlich ist das alles sehr individuell und nicht jeder Tipp ist für jede Schwangere hilfreich. Was bei der einen Abhilfe und Wohlergehen schafft, bringt der anderen gar nichts! Deshalb ist jede Idee wichtig, was man alles ausprobieren könnte.

Eines möchte ich aber vorab noch ganz klar sagen: diese Tipps und Erfahrungen sind gewissenhaft recherchiert bzw. persönliche Erfahrungsberichte, sie ersetzen weder eine Diagnose noch ein Arztgespräch!

Übelkeit und/oder Erbrechen

Fast alle Frauen berichten davon, die meisten sind vor allem in den ersten drei Monaten davon betroffen. In seltenen Fällen ist es so schlimm, dass die Schwangere gar keine Nahrung bei sich behalten kann und es sogar zu Gewichtsverlust kommt, dann spricht man von Hyperemesis gravidarum, die ärztlich behandelt werden muss. Aus dem Promi-Bereich kennen wir das von Herzogin Catherine …

In der Früh ist die Übelkeit meist am schlimmsten. Abhilfe kann dann ein „Mini-Frühstück“ im Bett schaffen. Ein paar Vollkornkekse oder ein Stück Knäckebrot, das am Nachtkästchen bereitliegt. Dazu eine Tasse Tee – in Ruhe langsam kauen und dann langsam aufstehen.

Bei mir war es weniger Übelkeit, sondern ein unangenehmer metallischer Geschmack im Mund, der sich etwa zwei Stunden nach der Mahlzeit breit gemacht hat. Nach einigen Bissen war er wieder weg, deshalb hatte ich immer einen kleinen Vorrat an Müsliriegeln oder Nüssen dabei.

Tagsüber merken viele Erleichterung, wenn sie mehrere dafür kleinere Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Wenn keine Zeit zum Essen ist, können auch Zitronen- oder Ingwerbonbons eine Alternative sein.

Oder auch ein frischer Duft – ein Fläschchen ätherisches Öl in der Handtasche (Zitrone, Mandarine, Pfefferminze) und kurz daran schnuppern!

Was bei meinen Schwangerschaftsbeschwerden hilfreich war:

„Mandeln kauen und Maishaartee bei Sodbrennen, Kartoffeltage bei Wassereinlagerungen und hohem Blutdruck, Dammmassagen mit Mandelöl und ein paar Tropfen reinem äth. Rosenöl.
Ach ja und nachher zum Abklingen der Schwellungen Eiskondome. Noch heute bin ich meiner Hebamme für diesen Tipp dankbar. Einfach Kondome mit Wasser füllen, einfrieren und dann ... kühlen.“
Ilse, www.entfaltungsparadies.at

Erschöpfung und Müdigkeit

Im ersten Trimester ist die verstärkt auftretende Müdigkeit vor allem auf die Hormonumstellung im Körper zurückzuführen. Der Körper arbeitet auf Hochtouren und verlangt seine Ruhe. Wann immer es möglich ist, gib diesem Bedürfnis nach!

Vor allem beim ersten Kind, da geht das noch, beim zweiten Kind schaut das schon wieder völlig anders aus …

Ein Nickerchen zwischendurch, lange Ausschlafen am Wochenende, der Nachmittag auf der Couch. Aber es darf auch mal ein gemütlicher Spaziergang an der frischen Luft sein, damit der Kreislauf intakt bleibt.

Diese Müdigkeit ist aber vollkommen normal, schließlich hat der Körper ja einiges zu tun, und klingt meist nach dem dritten Monat wieder ab.

Tritt ungewohnt starke Müdigkeit erst nach dem vierten Monat auf, könnte auch ein Nährstoffmangel dahinterstecken. Besprich dich dann mit deinem Gynäkologen, ob er eventuell eine Nahrungsergänzung empfiehlt.

„Essen für zwei“ wie man früher sagte, wird heute nicht mehr empfohlen. Außer du interpretierst es so, dass du doppelt so wertvolle Lebensmittel zu dir nimmst – also gerne doppelt so viel Obst und Gemüse!

Achte auch gut auf deinen Flüssigkeitshaushalt, am besten viel frisches Leitungswasser (wenn es von guter Qualität ist, Mineralwasser oder ungesüßte Tees.

 

Was bei meinen Schwangerschaftsbeschwerden hilfreich war:

„In meiner 2. Schwangerschaft, hat bei mir ein Keks oder ähnliches am Morgen, gegen die Übelkeit geholfen und wirklich nur essen, wonach mir war. Das war manchmal nur Stollen oder Vanilleeis mit Erdbeeren, aber da war alles super.
Während der Stillzeit war Quark das Zaubermittel bei Stau (oder warme Waschlappen) oder Brustentzündung und Honig für wunde Brustwarzen.“ Daniela, keep-cool-mama.de

Verstopfung

Wer schon vor der Schwangerschaft Beschwerden damit hatte, muss leider mit einer Verschlimmerung rechnen. Die Gründe dafür sind einerseits hormonell bedingt, die Wasserabsorption verändert sich und andererseits auch durch die oft geringere körperliche Aktivität.

Abhilfe schaffen ballaststoffreiche Ernährung, also wiederum viel Obst und Gemüse. Vorsicht vor Kleie & Co! Das kann sogar zu einer Verschlechterung führen, wenn nicht wirklich ausreichend Wasser oder Tee dazu getrunken wird. Deshalb lieber erst mal in kleinen Mengen ausprobieren. Eine Variante wäre Dörrzwetschken über Nacht einweichen und am Morgen die entstandene Flüssigkeit auf nüchternen Magen trinken.

Dazu natürlich alle potentiell stopfenden Lebensmittel wie Weißmehlprodukte, Süßigkeiten, etc. vermeiden. Ja, ich weiß, da ist oft der Heißhunger dagegen …

Und natürlich ausreichende, mäßige Bewegung.

Krampfadern

Sie entstehen oft durch den erhöhten Druck in den Gefäßen und verschwinden normalerweise im Laufe des Wochenbettes wieder. Vorbeugend könntest du jedoch Stützstrümpfe tragen und möglichst oft kleine Bewegungspausen einbauen, wenn du länger sitzen oder stehen musst.

Gut tut es auch, die Beine zwischendurch hoch zu lagern oder sich kalt-warme Wechselduschen zu gönnen.

Was bei meinen Schwangerschaftsbeschwerden hilfreich war:

„Mir hat meine Hebamme super geholfen. Ich habe mir damals extra eine gesucht, die sich auch mit Alternativmethoden (Homöopathie, Akkupunktur, Kräutertees) auskennt und ich habe sehr gute Erfahrungen gemacht.“
Petra, kleinwirdgross.de

Sodbrennen

Sodbrennen kommt erst gegen Ende der Schwangerschaft verstärkt vor. Die Hormone haben sich umgestellt und sie bewirken unter anderen, dass der Verschlussmuskel des Magens sich lockert, wodurch der (saure!) Mageninhalt ein Stück Richtung Speiseröhre zurückfließen kann. Außerdem drückt die nun mittlerweile sehr große gewordene Gebärmutter nach oben.

Als altes Hausmittel gegen Übelkeit gelten ein paar Mandeln, die zwischendurch gründlich gekaut werden. Wichtig: die Mandeln sollten ungesalzen und nicht geröstet sein. Stark geröstete Produkte können Sodbrennen eher begünstigen.

Wie schon bei der Übelkeit gilt auch hier lieber mehrere kleine Mahlzeiten als drei große. Dabei jeden Biss ausgiebig kauen und langsam essen. Tritt das Sodbrennen hauptsächlich in der Nacht auf empfiehlt es sich, die letzte Mahlzeit nicht zu spät einzunehmen. Beim Schlafen dann mit einem Polster den Oberkörper etwas erhöht betten, sodass der Rückfluss aus dem Magen in Richtung Speiseröhre erschwert wird.

Bei allen Beschwerden gilt: Sobald du unsicher sind, ob „das“ so noch normal ist – frag deine Ärztin oder Hebamme. Lieber einmal zu viel als einmal zu wenig!

Und jetzt bist du an der Reihe: Was hat dich geplagt und was hat dir gut geholfen? Ich freue mich auf deine Kommentare! 

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