5 Gründe, warum du keine Erziehungsberatung brauchst

  1. Erziehung nach Bauchgefühl ist doch das Beste!
  2. Das kann man als Mutter doch eh automatisch!
  3. Ich hab ja eh kein Problem!
  4. Die anderen könnten denken, ich habe ein Problem!
  5. Was, dafür brauchst du Hilfe?

Sich Beratung und Input für die Erziehung seiner Kinder zu holen, stellt für viele Mamas erstmal eine hohe Hemmschwelle dar.  Im eigenen Hirn spuken Sätze und Argumente wie die oben angeführten herum.

Man fühlt sich als totale Versagerin. Wo doch sogar eine Ministerin erst vor kurzem gesagt hat, dass das Versorgen anderer Menschen in der Natur der Frau liegt …

Bauchgefühl ist tatsächlich wunderbar, gleichzeitig ist es oftmals trügerisch. Denn unser Bauchgefühl ist nicht die einzige Stimme, die in uns spricht – lies mehr hier in Ist Bauchgefühl wirklich immer das Beste in Sachen Erziehung?

Bauchgefühl ist nichts ausschließlich angeborenes, sondern hängt auch viel damit zusammen, was wir in unserem bisherigen Leben an Vorbildern, Erfahrungen und Wissen sammeln konnten.

Wenn du in einer Großfamilie aufgewachsen bist, eine Schule für Kindergartenpädagogik besucht und dir dein Taschengeld regelmäßig als Babysitterin aufgebessert hast, wird dein Bauchgefühl dir in Sachen Erziehung andere Dinge sagen als einem Einzelkind, das neben der HTL im Eissalon gejobbt hat.

Das mit dem Mutterinstinkt und dem Umsorgen ist so eine Sache, die uns als Frau nachgesagt ist.

Viel hängt dabei am Hormon Oxytocin, das aber Männer genauso, wenn auch ein klein wenig langsamer entwickeln, wenn sie sich um Kinder kümmern. Nichts spezifisch weibliches also - jungfräuliche Mäusedamen sehen Mäusebabys eher als Snack, bis man ihnen Oxytocin injiziert ...

Wobei wir Erziehungsberaterinnen und Elternbildnerinnen natürlich keine Hormone spritzen, um das Familienleben zu verbessern ? sondern mit Infos aus Entwicklungs- und Kommunikationspsychologie helfen neue, vielleicht ungewohnte Sichtweisen und Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln.

Ein klassischer Fehlschluss des „Bauchgefühls“ in Sachen Erziehung

Die Reaktion der meisten auf das „freche Grinsen“ des Zweijährigen, der dich damit „ja nur noch mehr ärgern will, wenn er vorher schon was angestellt hat!“ Die meisten Eltern halten das für eine Frechheit des Kindes und reagieren selber ratlos bis wütend.

Die richtige Info im Kopf, warum das keine Frechheit ist und schon, wirst du solche Situationen anders sehen und somit anders reagieren, was auch wiederum eine andere Reaktion deines Kindes zur Folge haben wird! Und schon entspannen sich Stituationen, die vorher unweigerlich zur Eskalation geführt hätten.

Argument 3 und 4 begegnet mir vor allem, wenn ich in Kindergärten oder Schulen zu Workshops oder Vorträgen eingeladen bin. Da fragen oft die Kindergartenleiterinnen beim ersten Elternabend im Herbst nach, ob ein Abend mit einer externen Referentin gewünscht ist. Vorerst mal große Zustimmung und es wird gemeinsam das Wunschthema ausgesucht. Ist es dann soweit, ist die Hemmschwelle doch sehr groß tatsächlich hinzugehen!

Vorbehalte gegen Eltern-Workshops

„Ach, das Thema brennt doch nicht, momentan geht’s ja eh nicht so schlecht“ oder „Ich mag nicht meine Probleme vor den anderen Eltern auspacken, die ich kenne und jeden Tag sehe!“ oder auch „Was soll mir das denn bringen, ich habe ja eh schon einen Ratgeber zum Lesen gekauft“

De facto ist es aber eine gute Sache vorbereitet zu sein, vielleicht hast du das Problem heute tatsächlich nicht, aber was ist, wenn es übermorgen auf der Matte steht? Da hilft dann auch der bis dato ungelesene Ratgeber auf dem Nachtkastl nicht …

Natürlich geht es mir nicht darum, jemandem Probleme einzureden, der gar keine hat. Aber würdest du eine Bergtour unternehmen, ohne auf die eine oder andere Eventualität vorbereitet zu sein?

Einen Elternbildungsworkshop (ja, ich weiß, das klingt sperrig, aber mir ist leider noch nichts griffigeres untergekommen – gute Ideen bitte in die Kommentare!) zu besuchen, heißt vorerst nur einmal, dass man sich für dieses Themenfeld interessiert und nicht, dass es bei einem zu Hause Probleme gibt!

Und wenn in einer Runde von Eltern jemand dann wirklich von einem Problem berichtet, habe ich noch nie eine Verurteilung von den anderen erlebt (außerdem  schaue ich schon drauf, dass das nicht passiert!).

Meist kommt sogar von mehreren Seiten ein „Das kenne ich auch!“ und letztendlich gehen alle gestärkt nach Hause, weil sie wissen, dass sie nicht allein sind und manche Probleme ganz einfach in den meisten Familien auftreten und es nicht daran liegt, dass man selbst etwas falsch gemacht hat.

Somit ist die Suche nach Info und Beratung kein mütterliches Waterloo, sondern eine sinnvolle Investition und Weiterbildung, die zur Erleichterung des ohnehin stressigen Alltags sorgen wird.

Und es geht niemanden – weder die Verwandtschaft, die Freunde oder die Nachbarn – etwas an, wenn du dir Info und Hilfe holst!

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Worauf du achten solltest, wenn du als Mama Beratung suchst

Wenn du dich also entschließt, Beratung einzuholen, wirst du vermutlich beginnen im Internet nach passenden Beraterinnen und Kursen zu suchen. Um zu erkennen, ob jemand für dich passend sein könnte und für dich auch wirklich hilfreich sein kann, achte bitte auf folgende Kriterien:

1. Sympathie und Haltung

Gerade, wenn du mit jemanden persönlich arbeiten möchtest, ist Sympathie sehr wichtig. Da ist die Methode, mit der gearbeitet wird, eher zweitrangig. Familie und Erziehung ist ein sehr persönliches und privates Thema, da muss vor allem die emotionelle Ebene für dich gut passen.

2. Ausbildung

Das ist so eine Sache – gerade bei uns in Österreich schaut man ja gerne auf die akademischen Titel. Ein Psychologie- oder Pädagogik-Studium alleine macht aber noch keine gute Erziehungsberaterin!

Umgekehrt gibt es aber auch Kursinstitute, die nach ein oder zwei Wochenenden ihren Absolventinnen einen klangvollen „Berufstitel“ verleihen und dann los auf den Elternbildungsmarkt schicken.
Da sind schon einige Mamas dann sehr frustriert bei mir gelandet, nachdem sie bei mehr oder weniger selbsternannten Expertinnen Infos gesucht haben. Und zum Glück haben diese Mamas weitergesucht und nicht resigniert, weil sie nicht sofort bei kompetenten Menschen Hilfe gefunden haben.

Achte darauf, ob Vielfalt in der Ausbildung deiner gewählten Beraterin herrscht oder ob die Beratung „nur“ nach den Maßstäben eines einzelnen prominenten Experten durchgeführt wird. Und ob neben der Erziehungsberatung noch Schuldner-, Trauer- und Suchtberatung und Karrierecoaching angeboten wird. Dann ist diese Person zwar im besten Fall ein Wunderwuzzi, im schlechteren Fall aber vielleicht zu wenig spezialisiert für deine Fragen.

3. Praxis und Erfahrung

Meine eigene Ausbildung war immerhin satte zweieinhalb Jahre lang, dazu ganz viel Peerarbeit, Selbsterfahrung und Supervision. Aber jetzt nach über 12 Jahren aktiver Arbeit mit Mamas sehe ich auch so manches aus der theoretischen Ausbildung anders.

Meine Hochrechnung hat ergeben, dass ich in diesen Jahren mit mehr als 2500 Mamas gearbeitet habe – in Gruppen, Workshops, Einzelcoachings oder auch nach Vorträgen. Dank dieser Erfahrung weiß ich heute auch vieles, was so nicht in den Lehrbüchern steht.

Es gibt tatsächlich Babys, die allem Üblichem widersprechen – zum Beispiel tatsächlich nicht im Mama-Bett schlafen können, sondern nur im eigenen Bett im eigenen Zimmer. Du glaubst nicht, wie verzweifelt solche Mamas sind, wenn sie die klassischen Ratschläge bindungsorientierter Natur (die ja wirklich super sind für die meisten Babys!) hören! Da braucht es Wege und Strategien abseits ausgefahrener Wege laut Lehrbuch.

4. Kundenbewertungen

Sicher nicht unwichtig, aber einen Kinofilm oder ein Küchengerät zu bewerten ist das eine. Über etwas so Persönliches wie eine Erziehungsberatung eine eigene Bewertung mit Namen im Internet zu lesen, will nicht jede Klientin! Und das verstehe ich auch …

Deshalb würde ich fehlende Bewertungen auf jemandes Website auch nicht zwingend als „nicht gut in ihrem Job“ deuten. Und wenn umgekehrt unglaublich viele, unglaublich „suprige“ Bewertungen auf einer Website zu finden sind, dann sage ich nur: das Internet ist geduldig!!!

Das mag jetzt auf den ersten Blick so klingen, als würde ich Kolleginnen-Bashing betreiben und andere schlecht machen, um selbst in einem besseren Licht dazustehen. Darum geht es mir aber nicht – ich möchte, dass du in guten Händen bist und eine hilfreiche Erfahrung in Sachen Mama-Beratung machst!

Ich für mich setze mit ständiger Weiterbildung alles daran, dir eine gute Beratung zu bieten.

Und wenn einmal eine Anfrage nicht mein Fachgebiet ist, dann arbeite ich seit Jahren mit vielen Kolleginnen zusammen (mit denen ich mich auch regelmäßig austausche) und an die ich gerne verweise, weil ich für deren Qualität garantieren kann.

Und genau diese Kolleginnen möchte ich hier vor den Vorhang holen:

Mama-Kurse und Bücher, die ich dir uneingeschränkt empfehlen kann

Petra Straßmeir von kleinwirdgross.de

An Petra schätze ich ihre Erfahrung aus ihren Tätigkeiten als Pädagogin und Nanny. Weil sie selber aber auch Mama ist, kann sie sehr gut verschiedene Sichtweisen in ihren Büchern und Kursen einbringen.

Buch: 99 Strategien für einen entspannten Alltag mit Kind*

Tabea Laue von mamavision.de

Tabea ist die Spezialistin für alle Themen rund um die Geburts(vorbereitung) und die allererste Zeit mit Baby. Wenn es ums Stillen geht, wirst du kaum woanders so gut beraten.

Ilse Lechner von entfaltungsparadies.at

Mit Ilse arbeite ich auch live und im wirklichen Leben immer wieder mal zusammen (wir wohnen ja nur gut 100 km auseinander ?), was ich in diesen online-dominierten Zeit ganz wunderbar finde. Wir sind in vielen Bereichen auf einer Wellenlänge und empfehlen uns gegenseitig auch gerne für Vorträge weiter, wenn es geografisch passt.

Ilse hat sich unter anderem auf das Thema Kindertrauer spezialisiert und bietet dazu immer wieder Online-Workshops an.

Melanie Mezera von Magenta - Mal- und Gestaltungstherapeutisches Atelier

Melanie und ich haben unsere Unternehmen im gleichen Jahr (2009) gegründet und kennen uns vom gemeinsamen Gründerprogramm. Als Kunsttherapeutin begleitet sie Mamas in kreativen Pausen vom Alltag und online findest du ihre Mal- und Bastelideen, die du mit Kindern leicht umsetzen kannst.

Kurs: Mama macht blau

Sebastian Bred von Beziehungsblog

Aus dem gleichen Gründungsprogramm kenne ich auch Sebastian und wir verfolgen seit Jahren die gleichen Ziele – bessere Kommunikation in der Familie, bei mir geht es um die Beziehungen zwischen Eltern und Kind und bei ihm um die zwischen den Eltern selbst.

Als Experte für Paarkommunikation hat er unter anderem den Beziehungskoffer erfunden.

Sabine Machowski von busymom

Bei Sabine steht Achtsamkeit im Mittelpunkt ihrer Tätigkeit. Mama-Alltag ist ja ohnehin hektisch genug, mit ihren Inputs kannst du dir Ruheinseln – auch mit Kind! - schaffen.

Christina Tropper von einerschreitimmer

Christina ist jetzt ein bissel die Ausnahme unter den Expertinnen, weil ja eigentlich Journalistin ? aber ich mag ihren Blog so gerne, ob ihres Humors und Schreibstils. Deshalb empfehle ich auch immer wieder ihr Buch über die Trotzphase, weil es man dabei auch mal über sich selber schmunzeln kann und Humor was ganz Wichtiges im Familienleben ist
Buch: Die Trotzphase ist kein Ponyhof*

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