Mit Kindern ins Theater – und ein Blick hinter die Kulissen eines Kindertheater
Es ist November 2020 - momentan ist ja leider in Sachen Kultur nicht so viel möglich, doch sollten wir uns nicht entmutigen lassen und lieber schon ein wenig in Vorfreude schwelgen, was wir bald wieder alles mit unseren Kids unternehmen können.
Theater ist so eine Sache – nimmt man sich oft vor, hat dann vielleicht doch keine Zeit, um sich Karten zu besorgen. Oder keinen Babysitter, auf dass man sich einmal einen freien Abend unter Erwachsenen gönnen könnte. Also aus der Not eine Tugend machen und wenigstens in der Fantasie ab ins Kindertheater.
Ich habe ein wenig mit Anna HNILICKA geplaudert, die nicht nur 1985 das Theater Heuschreck für Klein & Gross gegründet hat, sondern seit damals auch der kreative Kopf dahinter ist. Sie ist nicht nur die Autorin aller Stücke und Bücher, sondern spielt auch ein bis zwei Rollen in jedem der Musicals.
Auf dem Foto ist Anna zusammen mit Elisabeth zu sehen, der Illustratorin der Kinderbücher.
Was war eigentlich deine Motivation ein Theater für Kinder zu gründen?
Anna: Das war eine spontane Idee, die mit ein paar Schauspielerkolleg*innen entstanden ist – aber eigentlich ganz einfach: ein eigenes Theater verbindet meine zwei großen Leidenschaften, einerseits die künstlerische Kreativität und andererseits die Kinder, deren Persönlichkeiten ich bewundere und sie unterstützen möchte, ihren eigenen Weg zu finden und zu gehen. Ich freue mich ihnen mit unseren Stücken einen Weg zeigen zu können, sich selbst zu entfalten und gleichzeitig auf das eigene Herz zu hören.
Was sollten Eltern bedenken, wenn sie ein Theaterstück für einen Besuch aussuchen?
Anna: Alle HEUSCHRECK-Theaterstücke sind bunt und liebevoll aufbereitet. Die Farbenpracht der Kostüme, die Musik, und vor allem die wunderbaren Darsteller*innen sprechen die Gefühle an und machen jede HEUSCHRECK-Vorstellung zum Erlebnis für Kinder aller Altersstufen. Größere Kinder nehmen natürlich die Inhalte und Botschaften der Stücke nochmal bewusster wahr.
Muss man Kinder auf einen Theaterbesuch vorbereiten und wenn ja, wie macht man das am besten? Soll man spezielle Verhaltensregeln vorgeben?
Anna: Wir haben tatsächlich einmal einen kleinen Leitfaden zum Thema „Mein allererster Theaterbesuch“ erarbeitet. Da geht es hauptsächlich darum, dem Kind vorweg ein paar Theatergeheimnisse zu verraten, z.B. dass es zu Beginn der Aufführung finster wird im Saal und das bedeutet: jetzt geht es los. Einfach ein paar Tools, um mögliche Ängste zu vermeiden. Wenn die Kleinen klatschen, lachen, schreien - so ist das für uns Theatermenschen das schönste Kompliment. Hier gibt es im HEUSCHRECK Theater keine Verhaltensregeln.
Soll man lieber ein Kindertheater besuchen oder kann man mit ihnen auch in ein „normales“ Theater gehen? Was unterscheidet ein Theaterstück für Kinder von einem für Erwachsene?
Anna: Kinder haben ein Recht auf ihre eigene Kultur. Im Kindertheater werden altersrelevante Themen und Fragen kreativ von erwachsenen Künstlern umgesetzt. Kinder sind noch sehr nahe dran an ihren Gefühlen, am Herzen. Das heißt, sie sind noch so offen und empfänglich für alles und in diese vertrauensvollen, offenen Kinderherzen wollen wir schöne, lichtvolle Dinge einpflanzen. Das sehen wir im HEUSCHRECK Theater als unsere wunderbare Aufgabe.
Ihr habt ja über 30 Jahre Erfahrung - was war das schönste/spannendste Erlebnis mit eurem Publikum?
Anna: Jede Vorstellung, die man für Kinder spielen darf, ist ein Fest. Und das hat sich in den vielen HEUSCHRECK – Jahren nicht geändert. Wir sind echte Glückspilze!
Woher nehmt ihr die Ideen für neue Stücke?
Anna: Seit vielen Jahren schon schreiben wir unsere Stücke selbst. Das heißt, ich schreibe zuerst eine Stückvorlage, wobei die Inspiration dazu auch ganz unterschiedlichen Ecken kommen kann. Mit Ecken meine ich hauptsächlich meine eigenen inneren Welten. Das Kind in mir gibt Bescheid, wenn eine Idee es wert ist, daraus ein ganzes Theaterstück entstehen zu lassen. Gemeinsam mit den Schauspieler*innen und allen an einer Theaterproduktion Beteiligten erhält das Stück schließlich im Probenprozess seine endgültige Form.
Ihr spielt ja auch in Kindergärten und Schulen, wie genau läuft das ab?
Anna: Also wir bespielen hauptsächlich Bühnen in größeren Häusern und die Kinder aus den Kindergärten und Volksschulen besuchen uns dann dort. Das ist meist am Vormittag unter der Woche, in Wien und den Bundesländern. Zu diesen Vorstellungen können sich die PädagogInnen einfach mit ihren Gruppen anmelden. Am Wochenende gibt es in Wien Nachmittagsvorstellungen, seit vielen Jahren ist das Porgy & Bess in der Riemergasse unser Theater-Zuhause. Selbstverständlich gibt es auch die Möglichkeit, eine ganze HEUSCHRECK-Aufführung zu buchen.
Ab welchem Alter kann man eigentlich mit Kindern ins Theater gehen?
Anna: HEUSCHRECK Theater für Klein & Groß ist kunterbunter Kulturgenuss für alle. Bereits ab 2 ½ Jahren kann man unsere Aufführungen mit viel Musik besuchen und Riesenspaß dran haben. Jüngere Geschwisterchen dürfen natürlich dabei sein und Theateratmosphäre schnuppern.
Da heuer die Theatertüren über viele Wochen immer wieder geschlossen werden mussten, haben wir nun eine wunderbare HÖRSPIEL-CD zu unserem beliebten Weihnachtsmusical VON ENGERLN UND BENGERLN rausgebracht. Auf der Hörspiel-CD wirken alle Darsteller aus dem Musical mit.
Die CD kann man ab sofort bei uns im HEUSCHRECK Shop www.heuschreck.at bestellen. So zaubern wir fröhliche Vor-Weihnachtsstimmung in die Herzen.
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