Müssen Schwangerschaftsbeschwerden wirklich zu einer Schwangerschaft gehören?
Erst vor kurzem ging es in einem Artikel um Schwangerschaftsbeschwerden - Übelkeit, Müdigkeit, Sodbrennen & CO
Dass es aber auch völlig ohne Beschwerden gehen kann, darüber berichtet Birth Coach Nina Winner heute in diesem Gastartikel - mehr über Nina erfährst du in der Autorenbox am Ende des Artikels.
"Ich denke, es geht den meisten Frauen so, dass wir - kaum, dass wir die Vermutung hegen, schwanger zu sein, auch schon anfangen, die typischen Fragen zu googlen: “Erste Anzeichen einer Schwangerschaft” oder “Wie weiß ich, dass ich schwanger bin?”.
Womit wir dann durch viele Schwangerschaftsforen und Plattformen hinweg bombardiert werden, sind die Schwangerschaftssymptome, die im Grunde auch gleich die gängigen Schwangerschaftsbeschwerden sein sollen; also Müdigkeit, Übelkeit und Erbrechen, Stimmungsschwankungen und Rückenschmerzen.
Spürt man diese nicht, fühlt man sich also grundsätzlich gesund und gut, kann dies sogar ein Grund sein, die Existenz der Schwangerschaft zu hinterfragen oder sich Sorgen zu machen.
So ist es mir in meiner 3. Schwangerschaft gegangen. Bis auf eigenartiges, zauberhaftes Gefühl im Unterbauch, dem Wachsen meiner Brüste und einem erhöhten Schlafbedürfnis ging es mir prima. Ich verspürte lange kein Bedürfnis, überhaupt zum Arzt zu gehen, denn ich fühlte mich nicht krank, und hätte statt dem Arztbesuch sicher auch gerne nur einen Termin bei meiner Hebamme wahrgenommen, wenn dies nicht in Österreich so nicht möglich wäre. Denn hier können die Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen nur vom Gynäkologen gemacht werden und nicht wie in Deutschland auch von einer Hebamme.
Selbst mein Umfeld hinterfragte es, ob ich wirklich schwanger sei, wo es mir doch so gut ging.
Da drängte sich mir schon die Frage auf:
Muss es mir denn schlecht gehen, nur weil ich schwanger bin?
Mein Frauenarzt musste dann sogar eingestehen - nachdem ich nur die Standarduntersuchungen des Mutter-Kind-Passes wahrgenommen hatte und die zusätzlich empfohlenen Maßnahmen der Vorsorge dankend abgelehnt hatte, dass er kaum noch solche entspannten, unbedarften Schwangerschaften betreuen konnte.
Ich fragte mich, in wieweit die sorgenvollen Schwangerschaften, die mit vielen Beschwerden einhergehen, nicht auch ‘hausgemacht’ sind; also vom Vorsorge-System selbst verursacht.
Ein erhöhtes Maß an Versicherung schafft nicht unbedingt das Gefühl von Sicherheit.
Mir sind zwei Punkte klar geworden:
- Zum Einen geht es darum, anzunehmen, was ist
Gehen wir einmal davon aus, dass uns unser Körper immer die passenden Symptome schickt, um uns bestimmte Botschaften zu übermitteln; uns also etwas mitzuteilen.
Eine Unannehmlichkeit, ein Schmerz, eine Krankheit kann uns genau die Lösung bringen, nach der wir suchen, wenn wir uns bewusst darauf einlassen. Vielleicht geht es darum, sich mehr Ruhe zu gönnen, mehr Aufgaben an andere Menschen abzugeben, sich Hilfe zu holen. Vielleicht geht es auch darum, bestimmte Verhaltensweisen (wie Essgewohnheiten) zu ändern. Vielleicht fordert uns auch ein Entscheidung, die wir vor uns her schieben, dazu auf, zu unseren Bedürfnissen zu stehen und diese mit Klarheit zu kommunizieren, ohne Angst davor zu haben, deshalb von uns nahen Menschen verurteilt zu werden. Das kann vielschichtig sein. Genauso wie die Themen Übelkeit oder Schwindel. Da gilt es immer zu hinterfragen: “Was kotzt mich an?” “Was zieht mir den Boden unter den Füßen weg?”.
Die Schwangerschaftsübelkeit kann auch immer eine Botschaft vom Kind sein: “Hallo, ich bin jetzt da und ich möchte Aufmerksamkeit.” Wenn man sich auf diese Fragen und deren Lösungen einlassen kann, kann man einige der gängigen Beschwerden aus dem Weg räumen und neue Wege finden, im Dialog mit sich selbst, dem eigenen Körper und dem ungeborene Kind zu sein.
- Auf der anderen Seite darf man hinterfragen, was erwartet wird
Wir dürfen uns unabhängig und frei machen von den gesellschaftlichen Programmierungen, was Schwangerschaft und Geburt angeht.
Wir dürfen nicht unterschätzen, wie machtvoll unsere Gedanken sind und was Glaubenssätze anderer Menschen in uns auslösen können. Wir sollten uns bewusst werden, welchen Botschaften wir tagtäglich ausgeliefert sind - gesellschaftlich und medial - was unseren schwangeren Körper und dessen Fähigkeit, ein Kind auszutragen, angeht.
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Für jeden Gedanken, jedes Bild, gibt es eine chemische Reaktion im Körper. Ist es zu unserer Wahrheit geworden, dass Übelkeit zur Frühschwangerschaft und Wassereinlagerungen zur Spätschwangerschaft dazu gehören, dann wird unser Körper auch brav den Anweisungen des Gehirns folgen und genau diese Symptome produzieren.
Wir dürfen also unseren eigenen Weg durch die Schwangerschaft gehen, achtsam mit unserem Körper und seinen Zeichen werden und uns frei machen von uns behindernden Gedankenmustern."
Nina Winner ist Birth Coach und Mama Mentor.
Auf www.geburt-und-mama-sein.com bietet sie Online Coachings zur Geburtsvorbereitung, Traumaaufarbeitung und Burn Out Prävention, sowie Online Kurse und Meditationsaudios rund um Schwangerschaft, Geburt und Mama-Sein.
Ihr gratis Audio-Training “5 Wege zur Wunschgeburt” kann man sich hier runterladen.
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