Warum bei hier nicht gegendert wird

– und Papas trotzdem willkommen sind

Ich bekomme regelmäßig Emails von Papas, die meine persönliche Genderregelung (= grundsätzlich weiblich, Männer selbstverständlich mitgemeint!) hier auf der Website thematisieren – das reicht vom freundlichen Hinweis, dass doch auch mehr Männer meinen Blog lesen würden, wenn sie im Wording vorkommen würden, bis hin zu recht harschen Beschwerden über quasi böswillige Diskriminierung …

Lass mich dazu ein wenig in die Geschichte von Abenteuer Erziehung zurückblicken:
Meine erste Website entstand 2008, der erste Blog kam 2009 dazu – damals war beides noch getrennt.
Aber in einer Sache fühlte ich einen fast missionarischen Sendungsauftrag. Ich wollte auch die Papas in Sachen Erziehung erreichen!

Also habe ich gegendert, was das Zeug hielt.

Überall habe ich beide Geschlechter erwähnt oder komplizierte Unisex-Formulierungen gefunden.

Und natürlich meine Zugriffszahlen beobachtet. Immer mit dem Ziel im Hinterkopf, auch Papas sollen sich für Erziehung und gesunde Ernährung interessieren.

Nun, der weibliche Leseranteil lag 2009 bei etwa 98%

2014 lag er ebenfalls bei rund 98% - Mission failed!

Ich habe die genauen Zahlen damals nicht notiert, aber es hatte sich auf alle Fälle nichts in Richtung meines wesentlichen Zieles getan …

2014 habe ich meine Website neu gestaltet, Blog und statische Inhalte wie das Angebot für Beratung und Workshops landeten alle auf der gleichen Domain. Natürlich machte ich mir da auch viele andere Gedanken zu Abenteuer Erziehung und der Menschen, die ich erreichen möchte und tatsächlich erreiche.

Und ich habe für mich beschlossen:

Bilde die Realität ab, so wie sie ist!

Mit anderen Worten – lass diese umständliche Genderei und mach dir das Leben leichter …

Seitdem steht auf meiner Homepage der Satz:
Du bist hier natürlich auch als Papa willkommen – der leichteren Lesbarkeit wegen schreibe ich ausschließlich in der weiblichen Form, Männer und Väter sind aber selbstverständlich immer mitgemeint.

Zugegeben, vielleicht hat sich hier auch die Emanze in mir ein wenig gemeldet 😀 wobei ich aber selbst kein Fan von übermäßigem Gendern bin.

Spaziergänger und Spaziergängerinnen, Radfahrer und Radfahrerinnen, da brauche ich nicht jedes Mal die weibliche Form, um mich mitgemeint zu fühlen. Wichtig erscheint es mir aber bei allen Wörtern, die eine Hierarchie, Machtposition oder besondere Fähigkeiten ausdrücken. Deshalb also ja zu Chefs und Chefinnen, Nobelpreisträger und Nobelpreisträgerinnen, …

Vielleicht fällt uns Frauen das „Sich-mitgemeint-fühlen“ aber auch einfach leichter, weil wir es schon so lange kennen?

Wie sich die neue Sprachregelung auf die Statistik ausgewirkt hat

2017 lag der Anteil männlicher Blogleser bei 3,12%, auf Youtube aber immerhin 31 % männliche Seher!

Weshalb ich auch weiterhin bei meiner persönlichen Sprachregelung bleibe, aber trotzdem den Papas unter meinen Lesern mehr Raum geben möchte.

Im Blog gibt es unter dem Schlagwort "Mama-und-Papa-Gedanken" einige Gastartikel von Papas, in denen es um die männliche Sicht auf Erziehung, Ernährung und den Familienalltag geht.

Ich bin überzeugt, dass diese Papa-Gastartikel auch eine wunderbare Bereicherung für die Mamas unter den Leserinnen sind und freue mich schon auf die ersten Wortmeldungen von Papa-Bloggern wie Bernhard von www.papazuhause.at, Gregor von www.casualdad.at oder Sebastian von www.beziehungskoffer.at

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Wer schreibt hier? - Vera Rosenauer

Mama von zwei großartigen Töchtern, passionierte Langschläferin, sprachbegeisteter Pubqzuiz-Nerd, Besitzerin (und Leserin!) mehrerer Kubikmeter Fachliteratur, zufriedene Kundinnen seit 2009

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