Wie du den nervigen Machtkämpfen mit deinem Kind entkommst

Machtkämpfe entstehen bei Konflikten, wenn einer sich durchsetzen möchte.

Übrigens nicht nur in Familien, das gilt generell.

In der Eltern-Kind-Konstellation denken die meisten, dass es bei einem Konflikt nur zwei  Lösungen gibt: entweder gewinnen die Eltern oder das Kind!

Dass das nicht so ist, zeige ich dir in diesem Artikel, in dem es um konstruktive und auch weniger konstruktive Arten der Konfliktlösung geht, du Inspiration zur Neuentdeckung deiner elterlichen Autorität erhältst und Strategien erfährst, wie du einem sich anbahnendem Machtkampf mit deinem Kind entkommst.

Darum gehts hier:
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    Eltern oder Kind - wer gewinnt den Machtkampf?

    Tatsächlich bist aber du als Elternteil bei beiden Varianten der Verlierer –
    schauen wir uns die Szenarien mal auf die kurz- und die langfristige Wirkung an:

    1. Die Eltern setzen sich durch und gewinnen den Machtkampf

    Kurzfristig mag das wie ein Sieg wirken, aber im Kind wird sich ganz bald der Wunsch nach „Satisfaktion“ entwickeln. Und es wird dich – so schnell kannst du vermutlich gar nicht schauen – in den nächsten Kampf verwickeln, weil es ja auch einmal gewinnen mag.

    Langfristig: Je nachdem mit welchen Mitteln (Lautstärke, Sturheit, Demonstration von Stärke bis hin zu Gewalt) du dich durchsetzt, lernt es diese Mittel selber einzusetzen. Bis es irgendwann stärker ist als du! Variante: es resigniert und entwickelt eine Opfer-Mentalität.

    2. Das Kind setzt sich durch und gewinnt den Machtkampf

    Kurzfristig triumphiert es natürlich und hat noch kein Problem damit. Diese liegt nun eher bei den Eltern, weil die vermutlich frustriert sind. Das kann so weit gehen, dass sie negative Gefühle gegenüber ihrem Kind entwickeln

    Langfristig: Kinder, die klassisch antiautoritär erzogen wurden, schildern als Erwachsene oft, dass sie sich ungeliebt vorgekommen sind, weil sich niemand mit ihnen auseinandersetzen wollte! Wie wir schon im Physikunterricht gelernt haben: Reibung erzeugt Wärme!

    Ich gehe jetzt erstmal davon aus, dass beide langfristigen Szenarien, die ich da eben geschildert habe, nicht in deiner Vision eines glücklichen Familienlebens auftauchen.

    Kleiner Exkurs:

    Die beiden Varianten kommen natürlich so nicht in Reinform vor, in den meisten Familien gehen die Machtkämpfe mal so, mal so aus. Und falls in dir auch die  bei Eltern weit verbreitete „Angst vor dem Nachgeben“ schlummert, dann lies hier mehr über den Mythos der Konsequenz in der Erziehung

    Die gute Nachricht – es gibt eine dritte Variante der Konfliktlösung:

    Die niederlagelose Konfliktlösung nach Gordon – im Geschäftsleben als Win-Win-Lösung bekannt.

    Die Beschreibung dieser Methode würde den Rahmen dieses Artikels sprengen – ich werde sie aber in meinem nächsten Artikel anhand eines alltäglichen Fallbeispiels beschreiben. Wenn du den nicht verpassen willst, dann abonniere hier gleich meinen Newsletter.

    Heute möchte ich dir noch ein paar Gedanken zu Macht und Autorität mitgeben und Ideen, wie du auf sich anbahnende Machtkämpfe reagieren kannst.

    Macht versus Autorität

    Beim Wort Autorität denken die meisten wohl auch an das Wort Macht. Vor dem inneren Auge tauchen dann vielleicht die Machthaber autoritärer Regimes auf, strenge Lehrer aus der Kindheit oder vielleicht auch diktatorisches Gehabe aus der Zeit beim Bundesheer oder Hollywoodkriegsfilmen.

    Es gibt jedoch noch andere Arten von Autorität:

    1) Rollen- oder Amtsautorität

    Manche Berufe oder Ämter sind mit einer gewissen Autorität verbunden, die sie befugt, anderen Leuten Anweisungen zu geben:

    • Die Pilotin – sie darf im Flugzeug sagen, wann es Zeit zum Anschnallen für die Passagiere ist
    • Der Schwarzkappler* in der U-Bahn – darf von mir den Fahrschein verlangen
    • Die Polizistin – darf Strafen für Fehlverhalten im Straßenverkehr austeilen
    • Der Reiseleiter – darf allen Reisegästen vorschreiben, wann das morgige Reiseprogramm startet

    All das dürfen diese Personen, sobald sie privat unterwegs sind, nicht mehr tun! Diese Autorität wird ihnen nur in ihrer beruflichen Rolle zugestanden.

    *Schwarzkappler = U-Bahnkontrollor auf Wienerisch

    2) Erfahrungs/Wissens- oder Sachautorität

    „Frau Professor XYZ ist eine Autorität auf dem Gebiet der Neurobiologie!“

    Hier haben wir es sogar mit einer sehr positiven Besetzung des Wortes Autorität zu tun. Eine Autorität, die sich aus einem Vorsprung an Wissen und Erfahrung ergibt.

    Und eine solche sehe ich auch für uns Eltern. Wir haben tatsächlich einige Lebensjahrzehnte Erfahrungsvorsprung im Leben und das gibt uns eine positive Art von Autorität.

    Dazu muss uns natürlich klar sein, dass dieser Vorsprung im Laufe der Zeit schrumpft, wenn das Kind älter wird und selbst Erfahrungen und Wissen sammelt. Die Autorität wird sich in Teilbereichen sogar irgendwann umkehren – dein Teenager kennt sich auf Snapchat sicher besser aus als du!

    3) Persönliche Autorität

    Das ist das, was viele auch mit Charisma bezeichnen. Für mich bedeutet das auch Sicherheit und Authentizität ausstrahlen.

    Auch eine solche Autorität darfst du dir als Elternteil zugestehen. Wenn du dir deiner Sache sicher bist, wirst du eine ganz andere Reaktion von deinem Kind bekommen.

    Und wenn du dir in einigen Dingen unsicher bist, dann hol dir Unterstützung – zum Beispiel in einer kurzen Erziehungsberatung.

    Was also tun, wenn du merkst ein Machtkampf bahnt sich an?

    Im Akutfall:

    Aussteigen - und zwar so schnell als möglich!

    Wenn sich „die Fronten“ erstmal verhärtet haben, wird eine Umkehr zu einem vernünftigen Gespräch oder einer kooperativen Lösung schwierig!  Sehr schön zu erkennen im Phasenmodell der Konflikteskalation von Glasl

    Du kannst zum Beispiel:

    • Ansprechen, was ist: „Hoppla, wir fangen gerade an zu streiten!“
    • Um eine Pause bitten: „Lass mich mal kurz überlegen!“
    • Die Situation analysieren: „Worum geht’s jetzt eigentlich!“ (je kleiner das Kind, umso eher passiert das in deinem Kopf!)
    • Den Fokus nach vorne richten: „Was brauchen wir um gut weitermachen zu können?“

    Präventiv:

    Typische Situationen analysieren und Alternativen suchen

    In jeder Familie gibt es Situationen, die geradezu automatisiert zu Konflikten führen. Klassiker sind das Außer-Haus-kommen in der Früh oder das Abendritual (es gibt übrigens auch schädliche Rituale – für alle, die meinen, sie hätten keins, weil sie jeden Abend streiten!)

    Viele Machtkämpfe entstehen genau dort, wo du als Mama etwas von deinem Kind willst und es deiner Aufforderung nicht nachkommt.

    Wenn dir das bekannt vorkommt und du deinen Familienalltag entspannen willst, dann lade ich dich sehr herzlich ein zu meinem

    Online-Workshop:  Wenn Kinder nicht hören wollen ...

    Du erfährst im Workshop

    • wie du aus dem Teufelskreis des "Das hab ich doch schon 1000mal gesagt" aussteigst
    • welche Formulierungen du in Zukunft besser meidest
    • wie Aufforderungen besser bei deinem Kind tatsächlich ankommen - und das ganz ohne Befehlston!
    • wie du deinen Familienalltag durch hilfreiche Strategien entspannen kannst

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